Zwischen 400 bis 700 n. Chr. drangen Slawen aus Kärnten und dem Lungau kommend in das Großarltal ein; mehrere Ortsnamen slawischen Ursprungs belegen dies. Die Slawen wurden von den später eindringenden Bajuwaren vertrieben, jedoch nicht ohne Gegenwehr, weshalb es besonders im Tappenkar- und Bundschuhgebiet zu kriegerischen Auseinandersetzungen gekommen sein soll. Das Erzbistum Salzburg war seit dem Jahr 1000 Grundherr im Großarltal, in dieser Zeit wurde auch die erste Kapelle errichtet. Erzbischof Konrad befahl schließlich die unwirtschaftlichen Tauerntäler des Erzbistums urbar zu machen. Die Erschließung des Tales war aber durch die steilen Felswände der Großarlerklamm (später Liechtensteinklamm) besonders schwierig. Ein erster Steig ins Tal entstand angeblich im Jahr 1130.

Durch den Kupfer- und Schwefelbergbau, der ab dem 14. und 15. Jahrhundert in Hüttschlag betrieben wurde, erlebte das Großarltal eine wirtschaftliche Blütezeit. Der Bergbau florierte und wurde zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für das Erzbistum Salzburg. Für den Handel war allerdings die Errichtung einer Straße dringend notwendig. Unter schwierigsten Bedingungen wurde oberhalb der Klamm eine Straße in den Fels gehauen. Noch heute – trotz neu angelegter und bestens abgesicherter Straße – ist die Fahrt ins Großarltal ein Erlebnis. Besonders der erste Teil oberhalb der beeindruckenden Liechtensteinklamm lässt erahnen, welch schwieriges und wohl auch gefährliches Unternehmen es damals gewesen sein muss, eine Straße durch die Klamm zu hauen und für Fuhrwerke befahrbar zu machen.

Die sehr gut erhaltene “Alte Wacht” wurde als Mautsperre an der Gemeindegrenze zwischen St. Johann im Pongau und Großarl errichtet. Sie mussten alle Fuhrwerke, die in das Tal oder hinaus wollten, passieren – einen anderen Weg gab es nicht. Auf diese Art und Weise sollte dem lebhaften Schmuggelwesen ein Riegel vorgeschoben werden.