Das Großarltal ist als Tal der Almen weithin bekannt für gemütliche Almwanderungen und die zahlreichen bewirtschafteten Almen. Doch auch ambitionierte Bergsteiger finden in Hüttschlag ein weites Betätigungsfeld. Zahlreiche Bergtouren verschiedenster Länge und Schwierigkeitsgrade führen auf die zahlreichen Gipfel. Mit dem Wanderbus lässt sich so mancher Zustieg verkürzen. Einige Gipfel ergeben in Kombination miteinander wunderschöne, aber nicht zu unterschätzende Überschreitungen, wie zum Beispiel die Draugstein-Gipfelrunde. Ein besonderes Schmankerl für ambitionierte Bergsteiger ist die neu ausgearbeitete Tour Rund um die Tauernkönigin. Diese Tour bleibt ebenso wie die Besteigung des Keeskogel erfahrenen Alpinisten vorbehalten.

Tappenkarseehütte (1.820 m)

Von Karteis aufwärts zu den Draugsteinalmen und auf das Draugsteintörl auf 2.077 m. Von hier entweder abwärts zur Tappenkarseealm auf 1.768 m oder auf dem Weg 702 A direkt zur Tappenkarseehütte auf 1.820 m (1.150 HM, ca. 4,5 Stunden). Die schön gelegene Hütte bietet Übernachtungsmöglichkeiten. Ein Weitermarsch in das benachbarte Riedingtal ist auf dem Weg 702 möglich. Zurück nach Hüttschlag über das Karteistörl (2.145 m), die Karteisalm und die Hallmoosalm. Auffahrt mit dem Wandertaxi bis zur Hallmoosalm (1.300 m) möglich. Man erspart sich dann je 1 Stunde Gehzeit bei Auf- und Abstieg. Tipp: Vom Karteistörl erreicht man nach ca. 15 min. Gehzeit in südlicher Richtung das Kreuzeck (2.204 m). Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Keeskogel und das Tal der Glettnalm. Abstieg über die Karteis- oder Glettnalm möglich.

Hühnerkar-Rundweg

Vom Ortszentrum Hüttschlag wandert man über einen Forstweg ins Hubalmtal (Weg 46). Nach ca. 30 Minuten zweigt ein Forstweg nach links zur Hirschgrubenalm ab, auf dem man ca. 15 Minuten wandert, bevor ein Steig rechts abzweigt (Weg 47a), über den man gemächlich durch den Fichtenwald und weiter hinauf zur Alm gelangt. Von der Hirschgrubenalm (1.564 m) geht es leicht ansteigend weiter zur Aschlreitalm (1.785 m). Über Almwiesen folgt man dem Steig bis auf den Kamm und schließlich zur Hühnerkarscharte unterhalb des Spielkogels (1.000 HM, ca. 3,5 Stunden). Der Abstieg erfolgt nach Westen hinunter zur Hühnerkaralm (1.700 m) und weiter über das Hubalmtal zurück zum Ausgangspunkt.

Reitalm (1.600 m) – Roßkarkopfscharte (2.164 m) – Hubalm (1.311 m)

Unschwierige Wanderung, die aber im Bereich der Roßkarkopfscharte Trittsicherheit erfordert. Sie kann auch mit dem Hühnerkar-Rundweg zu einer großen Almen-Runde, eventuell mit Übernachtung, ausgedehnt werden.

Direkt von Hüttschlag folgt man dem Weg Nr. 26 vorbei an der Pfarrkirche bis zum Parkplatz Hebsanger (bis hier Fahrmöglichkeit bzw. Wandertaxi). Dort zweigt man auf den Weg 44 ab und wandert hinein in das Reitalmgebiet bis zur Reitalm. Von hier führt ein schmaler Steig hinauf zur Roßkarkopfscharte. Der Abstieg erfolgt auf dem Weg 45 zur Vorderkaseralm. Dort zweigt ein Weg (45a) nach Südwesten ab, auf dem man hinunter zur Hubalm gelangt. Dem Hubalmbach folgend wandert man auf dem gut ausgebauten Weg 46 zurück bis zur Hubalmkapelle. Nach wenigen Minuten zweigt man links ab und folgt dem gemütlichen und romantischen Wanderweg zurück nach Hüttschlag (1.200 HM, 6 Stunden).

Draugstein (2.359 m)

Der östliche Eckpfeiler der Hüttschlager Gebirgsumrahmung bietet einen besonders instruktiven Einblick auf die Ankogelgruppe in den Hohen Tauern, auf das Dachstein- und Tennengebirge und das Hochkönigmassiv. Erreichbar ist der Draugstein von Karteis über die Draugsteinalmen und den Filzmoossattel. Trittsicherheit ist für diese Tour unbedingt notwendig. Einige Stellen im I. Schwierigkeitsgrad (1.300 HM, 3,5 Stunden).

Auffahrt mit dem Wandertaxi bis zur Hallmoosalm (1.300 m) möglich. Man erspart sich dadurch 1 Stunde Gehzeit.

Schöne Tour mit wunderbaren Ausblicken über das Großarltal. Trittsicherheit ist vor allem bei der Besteigung des Draugsteins notwendig. Insgesamt eine lange Wanderung (1.500 HM), die mit einer Nächtigung auf den Draugsteinalmen bequem auf zwei Tage ausgedehnt werden kann.

Entweder zu Fuß von Karteis oder mit dem Wandertaxi bis zur Hallmoosalm und von dort über steile Bergwiesen hinauf zu den Draugsteinalmen. Über sanfte Almwiesen folgt man dem gut markierten Steig hinauf zum Filzmoossattel (2.062 m) und zweigt schließlich nach Osten ab. Über felsiges Gelände mit leichten Kletterstellen hinauf zum Gipfelkreuz des Draugsteins (2.359 m).

Der Abstieg führt wieder hinunter zum Filzmoossattel, wo man westwärts zur Filzmooshöhe (2.103 m) und weiter zum Stangersattel (2.060 m) gelangt. Dann weiter über den Spielkogel (2.201 m) und auf einem schönen Höhenweg zum Hundegg (2.079 m). Vom Hundegg bieten sich mehrere Abstiegsvarianten: Vom Gipfel entweder nach Süden durch den steilen Bergwald hinab bis ins Ortszentrum von Hüttschlag oder über die Schleglhöhe bzw. die Schleglalm (nicht bewirtschaftet) vorbei an den Gehöften Mühlegg und Oberstein zurück zum Ausgangspunkt nach Karteis.

Hundegg (2.079 m)

Schöner Aussichtsberg, unschwierig zu erreichen. Die Bergtour beginnt in Karteis wo man nordwestlich an den Gehöften Oberstein und Mühlegg aufsteigt. Anschließend geht es durch den Wald und über die Bergwiesen hinauf zum Gipfel (1.000 HM, 3 Stunden).

Auffahrt mit dem Wandertaxi bis zur Hallmoosalm (1.300 m) möglich. Man erspart sich dadurch 1 Stunde Gehzeit.

Gamskarkogel (2.467 m)

In der unmittelbaren Nachbarschaft vom Kreuzkogel befindet sich der Gamskarkogel, von dem man eine überwältigende Aussicht auf die Hohen Tauern und die Nördlichen Kalkalpen hat.

Von Hüttschlag aus über einen mäßig ansteigenden Waldweg zur Harbachalm (1.612 m). Von der Harbachalm zur Tofernalm (nicht bew.) und weiter zur Tofernscharte (2.091 m). Hier nach Norden und über den Kamm auf den Gamskarkogel (1.400 HM, 5 Stunden).

Als Alternative bietet sich der Weitermarsch zum Frauenkogel (2.424 m) an. Auf einem schmalen Steig erreicht man in ca. 45 Minuten den Gipfel und steigt über die Bachalm in den Ortsteil “Bach” ab (siehe Frauenkogel). Von dort mit dem Bus zurück nach Hüttschlag.

Frauenkogel (2.424 m)

Landschaftlich reizvolle Wanderung durch das von zahlreichen Lacken geprägte Frauenkar.

Von Hüttschlag talauswärts und kurz nach der Bichlkapelle links abzweigen. Über den Güterweg “Bach” bis zum Parkplatz vor der Schranke. Über die Forststraße zur Bachalm (1.535 m), die vor allem gemütliche Wanderer und Biker anlockt. Bis zur Bachalm kann man auch mit dem Wandertaxi fahren und spart sich so gut 1,5 Stunden Gehzeit. Der weitere Weg in das Frauenkar ist wesentlich einsamer: ein schmaler Steig führt etwas oberhalb der Alm in südlicher Richtung bergan. Durch einen Waldstreifen hindurch, geht es in südwestlicher Richtung weiter über Almwiesen. Über mehrere Geländestufen erreicht man die Schwelle des Frauenkars mit seinen zahlreichen Lacken. Der Steig quert das Kar, bevor man über den Grat auf den Gipfel gelangt (1.400 HM, 5 Stunden). Der Weg ist nur spärlich markiert, deshalb sind besondere Aufmerksamkeit und ein guter Orientierungssinn gefragt.

Für konditionsstarke Wanderer lohnt der Weiterweg zum Gamskarkogel und der Abstieg über die Harbachalm (siehe Gamskarkogel), ansonsten steigt man über den Aufstiegsweg ab, oder wählt den Abstieg über die Schmalzscharte (2.159m) und das Aigenalmtal mit der Mandlhütte (1.342 m) und der Paulhütte (1.280 m) hinunter in den Ortsteil Bach.

Kreuzeck (2.204 m)

Von Karteis wandert man vorbei an den Gehöften Stein und Mühlegg bis zur Hallmoosalm. Man kann bis hierher auch mit dem Wandertaxi fahren. Dann geht es über einen Almweg durch Waldgelände zur Karteisalm (1.661 m). Von hier auf dem markierten Weg über weite Almböden hinauf zum Karteistörl (2.145 m). Weiter auf dem Höhenweg zum Gipfel des Kreuzecks (2.204 m) (1.100 HM, 3,5 Stunden). Von hier ist der direkte Abstieg über die Glettnalm (1.760 m) möglich oder bei ausreichender Kondition noch die Gratüberschreitung zur Klingspitz.

Klingspitz (2.433 m)

Von Karteis über die Karteisalm zum Kreuzeck. Dann weiter Richtung Südosten zum Glettntörl (2.172 m). Auf gut sichtbaren Steigspuren geht es entlang der Riffl und schließlich über den Gratrücken zur Klingspitz (2.433 m).

Der Abstieg erfolgt nach Westen über einen teils schroffen Bergrücken zum Hierzeck (2.069 m). Nun nach Norden über einen steilen Pfad hinunter zur Glettnalm und über den Wanderweg zurück zur Hallmoosalm. Auf dem Gratrücken und beim Abstieg von der Klingspitze teilweise sehr ausgesetzt, daher ist Trittsicherheit unbedingt erforderlich (insgesamt 1.100 HM, ca. 7 Stunden).

Weinschnabel (2.754 m)

Vom Gasthof Talwirt durch das Schödertal hinauf zur Arlscharte (2.252 m). In der Scharte 200 Höhenmeter nach Süden in Richtung Kölnbreinspeicher absteigen und auf dem Tauernhöhenweg (Nr. 502) stetig ansteigend hinauf zur Marchkarscharte und weiter zum Weinschnabel.

Vom Gipfel führt der Abstieg weiter auf dem Tauernhöhenweg hinunter zur Muritzenscharte, vorbei an den beiden Schwarzseen hinauf zur Schmalzscharte (2.444 m). Auf dem Wanderweg 702 geht es schließlich hinüber zum Murtörl (2.260 m). Das Murtörl ist ein seit jeher von Menschen genutzter Übergang vom Murtal ins Großarltal und bildet auch die Grenze zwischen den Hohen und Niederen Tauern. Im Schatten der Murwand geht es dann hinunter zu den beiden Kreealmen und von dort zurück zum Gasthof Talwirt im Hüttschlager Talschluss.
Insgesamt eine sehr lange und anspruchsvolle Bergtour, die nur für trittsichere und erfahrene Bergsteiger zu empfehlen ist (1.800 HM,
ca. 10 -12 Stunden).

Achtung: Das „Albert-Biwak“ bei der Schmalzscharte bietet die einzige Übernachtungsmöglichkeit auf dieser Tour.

Zwei weitere, anspruchsvolle Bergtouren: