Herz-Ass Villgratental

Gebirgspanoramaweg in fünf Etappen rund um die Villgrater Berge

Die beiden Bergsteigerdörfer Außer- und Innervillgraten werden in einer großen Herz­form von den Villgrater Bergen mit fünfzig imposanten Gipfeln umschlossen. Obwohl es immer schon da war, haben die Villgrater ihr Herz erst in den 1980er Jahren entdeckt, denn damals fand die Erstbegehung durch Norbert Mariacher und Konrad Hofmann im Winter statt.

Seit einigen Jahren gibt es eine durchgängig ausgeschilderte Wanderroute mit 76 Streckenkilometer, 5.750 HM im Aufstieg und 4.900 HM im Abstieg, die zwar einige Gipfel ausspart, trotzdem aber zu Bergseen, hohen Jöchern, zu den Villgrater Alm­dörfern und zu gut erreichbaren Panorama-Gipfeln führt. Zu den Ausgangspunkten und am Abend bequem zurück zur Unterkunft kommt man mit dem Shuttlebus. Die Tour kann als fünf Tagesunternehmung, im oder gegen den Uhrzeigersinn, oder auch nur etappenweise unternommen werden. Auf Wunsch kann ein einheimischer Berg­wanderführer gebucht werden, der die besonderen Geschichten des Villgratentals kennt und damit eine bestimmte Intimität zum Tal entstehen lässt.

Teile der Herz-Ass Villgratental Wanderroute sind auch Bestandteil des Rundwander­weges um Osttirol. Der Skyline Trail (osttirol-360grad.com) ist die längste und höchste durchgehend begehbare Hochgebirgsrunde der Alpen mit ca. 26.000 Aufstiegsmeter und ca. 360 km Länge.

Alternativ kann die Route auch im Winter als Skitourenüberschreitung gemacht werden. Weitere Infos zur Herz-Ass Villgratental www.herz-ass-villgratental.at.

Von Außervillgraten bis zur Reiterstube im Winkeltal

„Über 9 Almen hinauf in luftige Höhen“

Wir machen es den großen Vorbildern der Erst­begeher und Erfinder des Herz Ass gleich und steigen vom Dorf Außervillgraten den Berg hinauf auf den Bergrücken der Tessen­berger Alm. Der Weg führt durch die Kampf­zone der hochalpinen Vegetation, vorbei an dunklen Fichten- und lichten Lärchenwäldern, Alm­rosen­wiesen und über neun Almen hinein ins Winkeltal.

  • mittelschwere Wanderung
  • 8 Stunden Gehzeit
  • 17,7km Wegstrecke
  • 1.260 Höhenmeter im Aufstieg
  • 1.030 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Gasteig Kammerle, Hergottslärche
  • Sage: Riese Haunold

Die Route verbindet vier Berggipfel mit einem grenzenlosen Ausblick über den Garten der Giganten von Osttirol, weit nach Kärnten zum Weissensee und in die Steiermark hinein. Unter uns schraubt sich das kaum besiedelte Winkeltal hoch bis zum Volkzein, unserem Wanderziel bei der zweiten Etappe.

Von der Reiterstube über den historischen Salzsteig bis zur Volkzeiner Hütte

„Alten Spuren folgen – so einsam wie heute war es hier nicht immer.“

Wir folgen im Winkeltal dem Salzsteig, der bis 2.583 m über das Villgrater Joch nach Hopf­garten führt.

Wir verlassen das Hochtal und steigen über die Brunnalm wieder hinauf auf luftige Höhen bis zum Hofer Kreuz. Zwischen­durch zeigen sich spektakuläre Ausblicke auf Poseidons Speer, die Sichelspitze, das Defereggen­tal, das Kristeinertal. Irgendwann zeigt sich das Gipfelkreuz des Gölbners, es erzählen uralte Viehpferche aus Steinmauern von wilden Tieren, von Hirten und ihren Herden, die hier vor langer Zeit den Sommer verbrachten.

  • mittelschwere Wanderung
  • ca. 7 Stunden Gehzeit
  • 13,8 km Wegstrecke
  • 1.200 Höhenmeter im Aufstieg
  • 850 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Mitterberg, Hofer Kreus, Brato Stan
  • Sage: Pech Ziska

Ganz oben eröffnet sich der Blick nach Süden und nach Norden und die großen Bergpersönlichkeiten der Ostalpen, der Großvenediger, der Großglockner u.v.a. zeigen sich in ihrer ganzen Pracht. Der Trumpf im Spiel ist der Gipfel des Regestein (2.891 m).

Von der Volkzeiner Hütte bis Unterstalleralm

„Auf dem Weg zur Quelle“ oder „Von Trögern, Trögelen und Hörnern!“

Unser erstes Ziel auf dieser Etappe ist der legendäre Schrentebachboden, eine Alm und Quelllandschaft auf ca. 2.380 m Seehöhe, wo ein tosender Gebirgsbach seinen spekta­ku­lären Anfang nimmt. Auf dem Weg über die Arntaler Lenke sollte man noch einen kleinen Umweg zum sagenhaften Goldtrögele auf 2.630 m und zum Degensee (2.720 m) in Kauf nehmen.

  • mittelschwere Wanderung
  • ca. 6 Stunden Gehzeit
  • 12,6km Wegstrecke
  • 830 Höhenmeter im Aufstieg
  • 1.000 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Schrentebach Wasserfall, Arntaler Lenke, Oberstaller Alm
  • Sage: Goldtrögele

An der Lenke eröffnet sich ein ganz neuer Blick, die Dolomiten zeigen sich erstmals zaghaft und im Norden nimmt der Großglockner von uns Abschied.

Unterstalleralm bis Kalkstein

„Über Schmuggler- und Hirtenwege“

Über jahrhundertelang gepflegte Bergwiesen, entlang alter Hirten- und Viehpfade mit seltsamen Flurnamen gelangen die Wanderer, noch bevor sie das erste Joch erreichen, in eine felsige und schroffe Gebirgslandschaft, mittendrin wie eine dunkle Perle, der Schwarzsee, ein Platz zum Bleiben.

Hat man die Riepenspitze (2.774 m) um­gangen oder überstiegen, öffnet sich über dem Heimwaldjöchle (2.644 m) ein weiter Blick in den Süden, auf Südtirol und seine berühmten Dolomiten, die ab hier die Wander­ung bis zum Schluss begleiten. Wir folgen auch hier wieder uralten, Hirten-, Wander- und Schmugglerwegen, die davon erzählen, dass die Menschen früher nicht unten im Tal, sondern hoch oben auf den Bergen reisten. Der persönliche Trumpf im Spiel ist die 2.774 m hohe Riepenspitze.

  • mittelschwere Wanderung
  • ca. 7 Stunden Gehzeit
  • 12,6km Wegstrecke
  • 1.180 Höhenmeter im Aufstieg
  • 1.210 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Schwarzsee, Heimwaldjöchl, Gailspitze
  • Sage: Die Schatzwände

Kalkstein bis Thurntaler

„Die Parade der Sextener Dolomiten“

Nach einem herrlichen Aufstieg durch das Alfental, vorbei an schönen Almhütten und Landschaft steigen die Sextener Dolomiten und ihre berühmten Drei Zinnen empor.

Der Ausblick vom Toblacher Pfannhorn (2.663 m) stellt einen Höhepunkt des „Herz Ass“ dar und lässt noch viel ältere Spuren in der Land­schaft erkennen, eine geologische Nahtzone von Kontinenten, dem Zusammenstoß der afrikanischen und europäischen Platte, ent­lang derer sich heute das Pustertal weit hinunter in den Vintschgau zieht. Der persön­liche Trumpf ist ein Umweg zum Thurntaler See und der Parggenspitze (2.323 m) mit dem Jugendkreuz.

  • mittelschwere Wanderung
  • Abstieg nach Inner- oder Außervillgraten möglich.
  • ca. 8 Stunden Gehzeit
  • 19,0km Wegstrecke bis zur Gadein beim Thurntaler
  • 1.250 Höhenmeter im Aufstieg
  • 810 Höhenmeter im Abstieg
  • P.O.I.: Toblacher Pfannhorn, Marchkinkele, Thurntaler See
  • Sage: Thurntaler Urban

Abstiegsmöglichkeiten:

a.) über die Tafine vom Astattsattel nach Innervillgraten
b.) über Sennersteig und Thurntaler Bergstraße nach Außervillgraten
c.) bei der Bergstation Gadein Abfahrt mit der Gondelbahn nach Sillian
d.) ab Thurntaler Rast Abholung durch HerzAss-Villgratental-Wandertaxi

P.O.I. – Points of Interest Die schönsten Plätze der Tour und kulturlandschaftliche Attraktionen (points of interest) sind jeweils als besondere Plätze eingezeichnet.

Trumpf
Für jede Etappe wurde ein konkreter Erweiterungsvorschlag ausgearbeitet, der Trumpf in der Wanderung, der aus Sicht der Tourenplaner besonders geeignet ist, zusätzlich bestiegen zu werden. Der Gesamtablauf der Wanderung muss dazu nicht verändert werden.

Wandertaxi Herz-Ass
Sie wandern – wir fahren! Shuttlepoints: Kalkstein – Unterstalleralm – Innervillgraten – Außervillgraten – Reiterstube – Volkszeiner Hütte – Thurntaler Rast – Sillian. Erkundigen Sie sich über die Homepage über den aktuellen Fahrplan. Reservierung: Busunternehmen Schmidhofer, Tel.: +43 664 8873 8244

Bergwanderführer
Auf Wunsch begleitet Sie ein einheimischer Bergwanderführer, der die besonderen Geschichten des Villgratentals kennt und so eine bestimmte Intimität zum Tal entstehen lässt. Infos: TI Villgratental oder Leisespuren.at.

Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke