Das Matscher Tal ist durch Übergänge mit dem Schnalstal, dem Langtauferer- und Planeiltal oder sogar mit dem Bergsteigerdorf Vent im Ötztal verbunden.

Die nachfolgenden Angaben zu Zeit- und Höhenunterschied beziehen sich immer auf die eigentliche Tour, nicht auf die Varianten und sind als Richtwert zu verstehen. Für die anspruchsvollen Touren ist immer die Verwendung von Kartenmaterial empfohlen.

Weißkugel (3.739 m)

Die Tour zur heimlichen Königin der Ötztaler Alpen verlangt Gletscherausrüstung und Hochtourenerfahrung.

Von der Oberetteshütte führt der Steig Nr. 5b auf den 3.000 m hohen Sattel. Von dort weiter zum kleinen Kessel des Spaiktsees und über einen breiten Rücken hinunter zum Gletschereinstieg.

  • Höhenunterschied: 1.200 m
  • Zeit: 5 h

Über den spaltenreichen Gletscher, zunächst in der Mitte, bis auf der Höhe des „Schwarzen Knottes“, dann ziemlich links haltend (nördlich) weiter zum großen Becken unterhalb der Quellspitzen. Hier stoßen wir auf die alte Route, die unterhalb der Inneren Quellspitze Richtung Hintereisjoch (3.469 m) führt. Danach folgen wir dem Aufstieg über das „Matscher Wandl“, einen recht steilen- Südhang, der bei Blankeis oder Neuschnee vorsichtig angegangen werden muss. Knapp oberhalb beginnt schließlich der luftige Gipfelgrat, der Trittsicherheit verlangt.

Saldurspitze (3.433 m)

Die Saldurspitze ist eine anspruchsvolle, hochalpine und gleichzeitig einsame Tour hoch über dem Seenplateau.

Von den Seen weglos hinauf zur Gletscherzunge des nördlichen Saldurferners. Uns eher etwas rechts haltend steigen wir über den zerklüfteten Saldurferner bis etwa in die Mitte auf, wo wir nach links die Scharte zwischen Lazaun- und Saldurspitze anpeilen.

  • Höhenunterschied: 1.030 m von der Oberetteshütte
  • Zeit: 5 h

Von der Scharte über den Grat, der teilweise recht ausgesetzt ist und Trittsicherheit verlangt, direkt weiter zum Gipfel.

Rabenkopf (3.393 m) mit Matscherjochsee (3.188 m)

Mit dieser Tour lässt sich ein Abstecher in die Gletscherwelt und zu einem der höchsten Bergseen der Alpen verbinden.

Vom Glieshof folgt man dem Weg bis zur Materialseilbahn und weiter bis Richtung Klamm. Auf dem großen Boden wechselt man auf die orografisch rechte Talseite.

  • Höhenunterschied: 1.050 m von der Klamm
  • Zeit: 3 h

Einige hundert Meter weiter bis zu einem großen Stein mit Wegweiser. Der markierte Weg folgt dem nördlichen Gawelzbach hinauf bis zur Schnalser Scharte auf 3.127 Metern („Schnalser Scharte“, weil es früher ein bedeutender Übergang durch das Matscher- ins Schnalstal war). Von der Scharte unschwierig weiter zum Gipfel des Rabenkopfs. Auf dem Grat bleiben, da die Nordseite vergletschert und spaltig ist. Dann weiter zum Nebengipfel und Abstieg zum zauberhaften Matscherjochsee.

Wer möchte, kann auch noch einen Gipfel mitnehmen und auf die Freibrunner Spitze (3.363 m) weitergehen.

Valvelspitze (3.359 m)

Der Valvel ist ein prächtiger Aussichtsberg zwischen Planeil- und Matscher Tal. Als Zuckerl erwartet den Bergsteiger ein schöner Marmortisch am Gipfel, perfekt für die Stärkung mit Speck, Käse und Brot.

Wir steigen von der Klamm im hintersten Matscher Tal über den Steig Nr. 7 hoch zum Semmlerstein. Auf dem Stein finden wir eine alte Markierung, die zur Valvelspitze weist.

  • Höhenunterschied: 1.020 m von der Klamm
  • Zeit: 3,5 h

Die einfachste Route führt nun nach Westen durch das weite Tal der Mittergawelz (Tal zwischen Gawelzspitz und Pleres) hoch bis auf etwa 3.000 Meter, dann nach Nordwesten zur tiefsten Scharte am Kamm zwischen Valvel- und Plerespitze. Wegen einiger heikler Passagen wird davon abgeraten, von der Scharte direkt am Grat Richtung Valvel weiterzugehen. Geeigneter ist es, circa 100 Meter südwestlich auf der Planeiler Seite abzusteigen und über den Südhang auf steinigem und steilem Gelände zum Gipfel aufzusteigen.