Im Folgenden werden einige ausgedehnte Bergtouren auf die bekanntesten Gipfel rund um Mauthen vorgestellt. Sie sind meist unschwierig, Trittsicherheit ist aber unbedingt erforderlich. Besonders markant ist der Polinik, der von Kötschach-Mauthen aus gesehen einer imposanten Pyramide gleicht. Mit etwas Ausdauer ist dieser wunderschöne Gipfel leicht zu ersteigen. Ein weiterer sehr beliebter Gipfel ist der Reißkofel, der mit einem herrlichen Rundumblick nach Süden zu den Karnischen Alpen und nach Norden bis zu den Hohen Tauern besticht.

Kleiner Pal (1.866 m) über die Maschinengewehrnase

Interessante Tour entlang der rekonstruierten Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg. Unschwieriger Anstieg, der aber völlige Trittsicherheit erfordert.

Vom Plöckenhaus auf der Straße zum Anfang der Lawinengalerie, links hinter der Galerie ansteigend zu den Stellungssystemen der Maschinengewehrnase und von deren höchstem Punkt in Serpentinen ansteigend zur Waldgrenze. Im sehr steilen freien Gelände empor zu einem Sattel und auf rekonstruierten ehemaligen Frontsteigen zum Gipfel (658 HM, 1,5 – 2 Stunden). Variante: Vom Plöckenpass über den historischen Rundweg zur Maschinengewehrnase.

Der Abstieg erfolgt in östliche Richtung auf einem markierten Steig (Weg 401) durch Mulden und über Kuppen hinab zur Einsenkung vor dem Freikofel (Freikofel Sattel). Besteigung des Freikofels oder Überschreitung zum Rossbodentörl ist möglich und lohnend. Je nach Routenwahl entweder sofort oder auf dem Rossbodentörl nach links in nördliche Richtung abzweigen, in Richtung Angerbachtal, zur Forststraße und zurück zum Plöckenhaus. Es besteht auch die Möglichkeit, über den alten italienischen Militärweg (Weg 401, Abzweigung in der ersten Mulde östlich des Gipfels) in südliche Richtung zum Plöckenpass abzusteigen. Ein weiterer Anstieg auf den Kleinen Pal führt über die Hausalm und den „Landsturmweg“.

Polinik – Angerkofel (2.331 m) von Mauthen

Von Kötschach-Mauthen aus gesehen ist der Polinik eine imposante Pyramide, die man mit Überschreitung des Würmlacher Polinik mit etwas Ausdauer leicht ersteigen kann. Im letzten Teil zum Gipfel ist jedoch Trittsicherheit erforderlich.

Von Mauthen am Waldbad und OeAV-Freizeitpark vorbei über die schmale Valentinbrücke (Weg 430) aufwärts bis zur Abzweigung des Römerweges. Nun links über die Missoria Alm zur Polinik Alm, von wo an man mehrmals den neuen Forstweg querend zur verfallenen Hütte der Schrockgebirgsalm kommt. Nun geradeaus weiter durch das steile „Tross” oder links weiter auf einem alten Militärsteig (Weg 429) auf den Würmlacher Polinik (1.890 m). Weiter über den Rücken nach Süden, wo sich die beiden Wege im Kar wieder treffen. Durch das Kar zum Spielbodentörl und von dort zum Gipfel (1.624 Hm, 4-5 Stunden).

Rauchkofel (2.460 m) – Wolayer See (1.967 m)

Unschwierige Tagestour, die aber Trittsicherheit erfordert, im Kerngebiet der Karnischen Alpen unter den fast 1.000 m hohen Wänden von Kellerwand und Hoher Warte zu einem der schönstenAussichtsberge.

Von der Unteren Valentinalm führen Almstraße und Steig zur Oberen Valentinalm (Weg 403). Von dort zieht der Weg zuerst über den Almboden zum obersten Talkessel und in mehreren Steilstufen vorbei an Resten des Valentingletschers zum Valentintörl (2.138 m). Nun entweder zum Wolayer See absteigen oder rechts abzweigen und anfangs steil durch die Schlucht empor zu den Almwiesen des Rauchkofels. Den Westgipfel erreicht man von der großen Einsattelung über einen Steig, der Hauptgipfel mit dem Gipfelkreuz ist etwas ausgesetzt und erfordert Trittsicherheit (1.240 Hm; 4-5 Stunden). Der Aufstieg kann auch von der Wolayerseehütte aus erfolgen (Weg 436).

Abstieg gleich wie Aufstieg bis zum Sattel, dann auf gutem Weg Richtung Westen absteigend zum Wolayer See (Weg 436). Von dort zurück über das Valentintörl (Weg 403) oder durch das Wolayer Tal nach Nostra (Weg 437).

Reißkofel (2.371m)

Unschwieriger Aufstieg, im Bereich des Hochflecks und des Gipfels Trittsicherheit notwendig. Die schwierigsten Passagen sind mit Seilen gesichert. Hier ist das Tragen eines Steinschlaghelmes dringend angeraten.

Zufahrt mit Pkw von Reisach bzw. Grafendorf über Reißkofel-Bad zur Jochalm – Jagdhütte Wurzen (1.496 m). Von der Jagdhütte der markierten Aufstiegsroute 235 folgend, vorerst durch bewaldetes Gebiet, beim Alpelspitz vorbei bis kurz nach der Senke, wo nach links der anspruchsvollere Aufstieg über Hochfleck zum Reißkofel abzweigt. Die Route 235 führt nach rechts weiter zum Köfeletörl, wo man auf den Gailtaler Höhenweg 229 bzw. auf den Padiaursteig 235, der zur E.T. Compton Hütte führt, stößt. Nun folgt man links dem Gailtaler Höhenweg über Platten und später über den Grat zum Gipfel (875 Hm; 2,5 Std).
Wenn man vom Gipfel aus nach Westen weiter der Route 229 folgt, überschreitet man den Reißkofel in Richtung Jaukensattel. Für diesen Bereich ist ebenfalls Trittsicherheit erforderlich. Bei einigen Passagen sind Seilversicherungen angebracht.

Eine weitere Aufstiegsmöglichkeit bietet sich vom Reißkofel-Bad entlang der Route 233 nach Welzberg und weiter über die Bergwiesen bis zum nördlichen Waldrand. Hier zweigt von der Route 233, rechts der Aufstieg zum Reißkofelbiwak (1.750 m) ab. Durch Wald und Wiesen dem gut markierten Steig folgend, gelangt man nach etwa 1,5 Std. zum Biwak der OeAV-Sektion Obergailtal– Lesachtal. Das Biwak ist allgemein zugänglich und bietet Schlafmöglichkeiten für drei Personen. Etwa 100 m oberhalb des Biwaks führt er Gailtaler Höhenweg 229 vorbei, über den man dann von Westen her, wie bereits beschrieben, ebenfalls zum Reißkofel aufsteigen kann (1.385 Hm, 4 Std.).