Die Geschichte des Herzog Friedrich von Tirol

Friedrich IV mit der leeren Tasche wurde durch die zahlreichen Legenden, die sich um seine Persönlichkeit ranken, zur einer der bekanntesten Figuren des Tiroler Mittelalters.

Der Sohn von Herzog Leopold III dem Gerechten verwaltete als Titularherzog von Österreich die österreischischen Vorlande und war ab 1406 auch Graf von Tirol. Herzog Friedrich war ein volkstümlicher Herrscher, der die Rechte des Adels zu Gunsten der Bauern einschränkte. Die einheimischen Adeligen leisteten Widerstand gegen ihren Herzog, doch Friedrich kämpfte und fand bei Bauern und reichen Bürgern Unterstützung.

Zum Verhängnis wird ihm jedoch das Konzil von Konstanz im Jahr 1415. Seine persönliche Feindschaft zu Sigismund von Luxemburg, dem Herrscher über das Heilige Römische Reich, eskaliert. Der Grund dafür ist die Unterstützung von Papst Johannes XXIII – dem Konkurrenzkandidaten Sigismunds. Darauf hin lässt Sigismund Friedrich ächten und nimmt ihn gefangen, er muss sich unterwerfen und hohe Bußgeldzahlungen auf sich nehmen. Dem in Bann und Reichsacht verfallenen Herzog Friedrich, genannt Friedl mit der leeren Tasche, gelingt eine abenteuerliche Flucht aus Konstanz. In ärmliche Verkleidung gelangt er über Bludenz und das Kaunertal nach Vent im Ötztal. Er suchte als Knecht Schutz und Zuflucht bei einem Bauern in Rofen.

Friedl wurde verfolgt und versuchte mehrmals mit Hilfe einheimischer Schafbauern übers Niederjoch zu fliehen. Die Flucht über die Ferner nach Schnals gelang schließlich. Von Meran aus gelang es ihm mit großer Beharrlichkeit und politischem Geschick seine Macht wieder zu festigen und er erlangte die Herrschaft über Tirol zurück. Er verlegte den Sitz der Residenz von Meran in den Norden, in die Nähe des Silbers und des Salzes und bricht in Tirol – Dank seiner Allianz mit Bauern und Gewerbetreibenden – einen nie dagewesenen wirtschaftlichen Aufschwung los. Sein Spottname “Friedl mit der leeren Tasche” stand ab diesem Zeitpunkt dank dem florierenden Silberbergbau in Schwaz in starkem Kontrast zu seinem großen Reichtum.

Herzog Friedrich vergaß dem Rofner Bauern, der ihm Unterschlupf gewährte, seine Treue nicht. Er verlieh ihm und seinen Nachkommen wichtige Vorrechte, wie vollständige Steuerfreiheit.

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