Das Bergsteigerdorf Weißbach bei Lofer ist umrahmt von den Gebirgsgruppen der Loferer und Leoganger Steinberge, dem Steinernen Meer und dem Hochkaltergebirge. Dadurch ergibt sich natürlich eine Vielzahl an Tourenmöglichkeiten und anspruchsvolle Gipfelbesteigungen. Als Stützpunkte dienen die Passauer Hütte sowie das Ingolstädter Haus.

Seehorn (2.321m) über den Seehornsee

Von Pürzlbach aus geht es entlang der Almstraße bis zur Kallbrunnalm. Über das weitläufige Almgebiet auf dem Weg Nr. 411 bis zu einer Weggabelung und weiter in östlicher Richtung über eine Wiese in den Wald. Hinter einer kleinen Geländeschwelle befindet sich der idyllische Seehornsee (1.770 m). Diesen kleinen natürlichen See kann man in alten Karten noch unter dem Namen Dießbachsee finden, wie er bis zum Bau des Stausees bezeichnet wurde.

Vom See in einem großen Linksbogen durch ausgedehnte Latschenbestände auf die Westflanke, wo der Steig zuerst in felsigem Gelände, dann über sanfte Wiesen an einem Marterl vorbei zum Gipfel führt.

Als Abstiegsvariante gelangt man in einer größeren Runde vom Gipfel nördlich in Richtung Palfelhörner, dann rechts abzweigend und über einen Steig durch die Hochwies, vorbei an der Mitterkaseralm hinunter zum Dießbachstausee und schließlich zur Kallbrunnalm zurück.

Kammerlinghorn (2.484m)

Eine beliebte Wanderung führt über die Kammerlingalmen zum Kammerlinghorn. Der unschwierige Gipfel ist in 3-4 Stunden (ca. 1.200 Hm) zu erreichen.

  • Gehzeit 3-4 Stunden
  • Höhendifferenz ca. 1.200 Hm

Von Hintertal zunächst Richtung Hirschbichl, dann bei Point nach Westen zu den Kammerlingalmen hinüber. Bevor die Almen erreicht werden, steigt man über die steilen Wiesen auf zur Mooswand. Am Waldrand führt ein Steig in Kehren zum Karlboden, dann vorbei am Karlkogel (2.196 m) und über einen breiten Felsrücken zum Gipfel des Kammerlinghorns (2.484 m).

Variante: Das Kammerlinghorn ist auch von der auf bayerischem Gebiet liegenden Mittereisalm gut zu erreichen. Vom Gasthof Hirschbichl geht man zuerst Richtung Mittereisalm, bevor man durch den Wald in das Kleineis gelangt. Am Beginn des Kares zweigt man rechts ab. Der Weg führt über eine steile Grasrinne auf den breiten Gratrücken und trifft bald auf den von den Kammerlingalmen heraufkommenden Weg, der vorbei am Karlkogel auf den Gipfel führt.

Zum Hirschbichlpass, dem Ausgangspunkt der Tour, gelangt man von Weißbach am besten mit dem Almerlebnis-Bus, der im Sommer täglich zwischen Weißbach und dem bayerischen Hintersee verkehrt. Der erste Bus fährt allerdings verhältnismäßig spät, sodass als Alternative die Anreise mit dem Taxi oder, für konditionsstarke, auch mit dem Fahrrad in Erwägung gezogen werden kann. Autofahrer müssen ihr Fahrzeug in Hintertal abstellen, die Anstiegszeit verlängert sich damit um ca. ein halbe Stunde.

Hochkranz (1.953 m)

Der Hochkranz throhnt hoch über dem Saalachtal und bietet eine herrliche Aussicht auf Loferer und Leoganger Steinberge, das Steinerne Meer und die Berchtesgadener Alpen.

  • Gehzeit 3 bis 3½ Stunden
  • Höhendifferenz: 1.280 Hm

Die Tour führt von Frohnwies über Pürzlbach auf dem Weg Nr. 411 hinauf zur Kallbrunnalm, die mindestens seit dem 14. Jahrhundert bewirtschaftet wird.

Von der Alm geht es steil aufwärts über Steig- und Trittspuren zum Kühkranz (1.811 m). Hier werden die steilen Grashänge gequert, bis man zu einer steilen Felsrinne gelangt. Der letzte Anstieg zum Gipfel ist mit Eisengriffen und Drahtseilen versichert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind daher unabdingbar.

Für den Aufstieg (1.280 HM) sollte man gut drei Stunden einplanen. Hier am Hochkranz finden in den montanen und alpinen Bergwiesen der Kalkhochalpen Kreuzottern einen optimalen Lebensraum. Diese im Bundesland Salzburg vollkommen geschützten Reptilien bevorzugen südexponierte Felsen und Waldränder, Vorsicht ist daher anzuraten.

Ingolstädter Haus (2.119m)

Der Zustieg zum Ingolstädter Haus erfolgt von Weißbach am besten über die Kallbrunnalm.

  • Gehzeit: 5 Stunden
  • Höhendifferenz: 1.275 Hm

Von Weißach auf der Straße nach Pürzlbach und weiter über die Kallbrunnalm zum Dießbachstausee. Nun am See vorbei und entlang des Dießbaches bis zur Mitterkaseralm, wo sich auch die Talstation der Materialseilbahn befindet. Von dort geht es in nördlicher Richtung durch Latschen und Schuttgelände, an der Mitterkaserwand vorbei, bevor der Weg südwestwärts zur Hütte abzweigt.

Die Hütte dient als Stützpunkt für Berg- und Klettertouren im Steinernen Meer, aber auch für eine Überschreitung des größten Gebirgsstockes in den Berchtesgadener Alpen. Besonders empfehlenswert ist die „Große Sommer-Reib ́n, die das Gegenstück zur bekannten Skitourenroute „Große Reib ́n“ darstellt.

Passauer Hütte (2.051m)

Die Passauer Hütte in den Leoganger Steinbergen ist ein wichtiger Stützpunkt des Arnoweges, des längsten durchgehenden Wanderweges im Bundesland Salzburg.

  • Gehzeit: 3½ bis 4 Stunden
  • Höhendifferenz: 1.400 Hm

Im ersten von acht Abschnitten führt der Arnoweg in zwei Etappen von Weißbach bei Lofer auf die Passauer Hütte und weiter nach Saalfelden.

Der Zustieg zur Hütte ist also von Weißbach aus bestens markiert. Man folgt dem Arnoweg von Weißbach südlich in Richtung Frohnwies, wo man die Bundesstraße und die Saalach quert und im Wald nach einem kurzen Anstieg auf einer leicht ansteigenden Forststraße parallel zum Saalachtal wandert. Der Weg führt dann in Kehren hinauf zur Hochgrub-Jagdhütte und schließlich aus dem schütteren Hochwald in die Karlandschaft des Hochgrub. Zur Passauer Hütte geht es nun noch 350 Höhenmeter südwärts durch das imposante Kar. Insgesamt sind für den Aufstieg 3 1⁄2 bis 4 Stunden einzuplanen, da der Höhenunterschied von Weißbach zur Passauer Hütte doch 1.400 HM beträgt.

Genaue Routenbeschreibung, Karten und Höhenprofile sowie auch historische und naturkundliche Informationen zum Arnoweg findet man im Wanderführer „Arnoweg – Der Salzburger Rundwanderweg“.

Touren mit Hüttenübernachtung