Das Große Walsertal breitet auch im Winter durch das Fehlen großer Skigebiete seinen Mantel der Ruhe aus. Immer mehr Skitourengeher haben in den letzten Jahren dieses Gebiet als attraktives Ziel entdeckt. Es handelt sich zumeist um anspruchsvolle Routen und hochalpine Skitouren im hinteren Großen Walsertal handelt, die nur bei sehr sicherer Schneelage angegangen werden dürfen!

Feuerstein (2.271m) - Bratschenkopf (2.520m)

Die Umrundung dieses östlich hinter Buchboden versteckten markanten Berges bietet eine anspruchsvolle, zu Unrecht unbekannte Skitour.

Von Buchboden führt die Tour über Bad Rothenbrunnen hinauf zur Gaden Alpe (1.317 m) und weiter in Richtung Osten zum Mutterwang Joch (2.025 m). Vom Joch ein wenig nach Osten hinunter. Von hier aus kann man den Bratschenkopf sehr schön von Osten her besteigen. Man folgt der 2.000er-Höhenlinie nach Osten unter den Felsen der Bratschenwand zum Gamsboden. Den Osthang hinauf zum selten bestiegenen Bratschenkopf Gipfel (1.140 HM, mit Bratschenkopf 1.650 HM, Schwierigkeit 2-3).

Abfahrt: Vom Joch oder vom Gipfel linkshaltend dem Wandfuß des Feuersteins zu. Dann die schönen Osthänge (Vorsicht!) zur unteren Alpschellen Alpe und Metzgertobel Alpe hinunter und auf dem Alpweg flach hinaus zum Ausgangspunkt.

Guggernülli (1.736 m)

Links von der Kirche von Marul startet die Tour den recht steilen Hang hinauf. Bevor die letzten Häuser des Ortes erreicht sind, rechts halten und die Straße queren. Das erste Ziel ist die Stafelfederalpe auf 1.472 m Höhe. Weiter geht es Richtung Norden, nach ca. 300 Hm wird der Kamm in Richtung Kellerspitze erreicht. Die Abfahrt erfolgt wie der Aufstieg (760 HM, 2,5-3 Stunden).

Glatthorn (2.133 m)

Relativ kurze, aber schöne und nicht zu unterschätzende (Gipfelgrat!) Skitour. Von den Hotels in Faschina zu den Pisten nach Westen hinüber und über diese zur Stafel Alpe und zur so genannten Glatthornbahn (4er Sessellift). Kurz vor der Bahn nach links über den Bach. Die latschenbestandene Steilstufe an ihrem Anfang in einer links-rechts Schleife überwinden und über eine Rampe leicht zum Schlusshang und hinauf in den Sattel am Südwestgrat. Am Grat mit den Ski so hoch wie möglich, die letzten Meter über den schmalen Grat zu Fuß zum Gipfel. (700 HM, Schwierigkeit 2 ). Abfahrt: Wie Aufstieg.

Kunkelkopf (2.100 m)

Schöne südwestseitig ausgerichtete Firnhänge über Buchboden. Sie führen oberhalb der Ober Überlut Alpe zum wenig ausgeprägten Gipfel unterhalb des Zitterklapfen Ostgrates.

Von der Kirche in Buchboden auf dem Alpweg nach Nordosten, am besten immer im Bereich des Weges bleibend, bis zur Ober Überlut Alpe (1.585 m). Den anschließenden Hang steil nach Norden empor bis zu einer Abflachung (ca. 1.760 m), nun leicht nach links in ein Tälchen aufsteigen. Über schöne Mulden hinauf zum Seejöchle am Südfuß des Felsgrats, der vom Zitterklapfen-Grat (Punkt 2247) herabzieht. Nach Süden zum Gipfelpunkt hinüber. 1.100 HM, Schwierigkeit 1-2)

Abfahrt: wie Aufstieg.

Lusgrind (2.286 m)

Von Sonntag mit dem Sessellift bis zur Bergstation Glattmar. Von hier Aufstieg in südöstlicher Richtung zum Garmilsattel (1.810 m). Nun auf dem Güterweg nach Südosten zuerst flach, dann durch den immer steiler werdenden Wald zur Laguz Alpe (1.548 m) abfahren. Weiter Richtung Obere Laguz Alpe aufsteigen. Kurz vor der Alpe zur Schwarzen Furka hinauf und von dort zuerst mit Skiern, dann zu Fuß auf den Gipfel (1.140 HM).

Abfahrt: wie Aufstieg.

Misthaufen (2.436 m) - Gadenköpfe (2.271 m) - Bettler Spitze (2.272m)

Recht lange und meist einsame Touren in beeindruckender Umgebung. Schon der Zustieg nach Bad Rothenbrunnen und der Weg ins Madonatal mit Blick auf den imposanten Talschluss, der sich an seiner linken und rechten Seite überraschend gut überwinden lässt, vermitteln echtes Hochtourenflair. Von der Gaden Alpe nach Westen und hinauf zur Waldgrenze. Nun schwenkt man nach Süden und überwindet einen steilen Hang, der hinauf zur Hochfläche des Gadnergschröf führt. Von hier aus können in herrlichem, gut überschaubarem Skigelände die einzelnen Gipfel angegangen werden (1.400 HM, Schwierigkeit 2-3).

Abfahrt: wie Anstieg.

Zafern Horn (2.107 m)

Das trapezförmige Zafern Horn, östlich über Faschina gelegen, wird den gesamten Winter sehr oft von Skitourengehern besucht. Ausgangspunkt ist der Tunnel unterhalb der Ortschaft Faschina (1.375 m). Die Tour führt über den Forstweg zu den Zafera Maisäßhütten. Von hier gibt es zwei Möglichkeiten:

a) Durch eine Mulde zum Waldrand am linken Grat. Auf diesem hinauf bis unter den sehr steilen Gipfelhang, der nach rechts hinaus zum Gipfelgrat gequert wird. Dann nach links zum Gipfel.

b) Bequemer und auch sicherer: Von den Maisäß Hütten zum Bergfuß und etwas rechts haltend auf eine Rampe zu, die auch der Sommerweg benützt. Über diese auf die Schulter im Südostgrat (Kapelle) und auf dem meist abgeblasenen Grasgrat zum Gipfel.

Vorsicht: oft große Wechten auf der rechten Seite! (700 HM, Schwierigkeit 2). Abfahrt: Wie Aufstieg.

Zitterklapfen (2.403 m)

Der markante Felsberg im Süden von Au, der sich so gar nicht als Skitourenberg zu erkennen gibt, verbirgt auf seiner Südseite eine der rassigsten und wohl auch schwierigsten Skitouren des Gebietes. Dieses Ziel eignet sich daher nur für wirkliche Könner. Im oberen Teil sind die Hänge bis zu 45 Grad steil. Von der kleinen Kirche in Buchboden über den Weg hinauf zur Unter Überlut Alpe. Nun nach Norden über Weidehänge hinauf an den Fuß des Berges. Weiter zu einem trichterförmigen Einschnitt hinauf. Ab hier zwei Möglichkeiten:

a) Die westliche Variante ist etwas leichter, sie führt zum Grat hinauf dann nach Osten zum Gipfel.

b) Die rechte Aufstiegsvariante ist steiler und führt direkt zum Gipfel. (1.500 HM, Schwierigkeit 4).

Abfahrt: Wie Aufstieg.