Nachtwächterrunde in Obertilliach

Obertilliach liegt auf 1450 Meter. Er ist ein so­genanntes Haufendorf mit Dächern, die alle in die selbe Richtung weisen, nahe beieinander stehen und die Gassen und Straßen in Zacken verlaufen. Die Nähe der Häuser bot im Mit­tel­alter Schutz vor Gefahren von Außen, vor Überfällen räuberischer Banden. Die nahe­stehen­den Häuser machten und machen das Dorf aber auch anfällig für Feuer.

Dienstag, 11. März 2025

  • Treffpunkt: 20 Uhr, Dorfplatz Obertilliach

Weitere Termine:
immer dienstags und freitags

Im Mittelalter wurde daher der Beruf des Nachtwächters geschaffen, um vor Dieben und Feuer zu warnen. Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert verschwand der Beruf des Nachtwächters. In Obertilliach dreht der letzte Österreichische seine Runden.

Obertilliachs Nachtwächter Josef Lugger folgte im Winter 21/22 seinem Vorgänger Helmut Egartner, der nach über zwanzigjährigem Dienst diese Aufgabe abgab. Im Mai 2023 wurde Josef Lugger offiziell in die europäische Zunft der Nachtwächter und Türmer aufgenommen.

Wer den Nachtwächter auf seiner Runde begleiten möchte, kann dies immer dienstags und freitags. Mit Laterne, Helebarde, schwarzem Filzhut und langem dunklen Lodenmantel dreht dann Josef Lugger seine nächtliche Runde durch das malerische Dorf. Dabei weiß er allerhand zu erzählen. Treffpunkt ist immer am Kirch­platz. Zwischendurch erklingt das Nachtwächterlied: „Ihr Bauern und Herrn loust auf und lasst euch sagen, der Hammer an der Uhr hat 8 Uhr geschlagen, gebt fleißig Acht auf Feuer und Liacht, dass uns Gott und unsre liabe Frau behiat.“

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