Das Bergsteigerdorf Vent liegt inmitten des Ruhegebietes Ötztaler Alpen, das im Jahre 1979 vom Oesterreichische Alpenverein initiiert und schließlich 1981 von der Tiroler Landesregierung im Ausmaß von 396 km² verordnet wurde. Im Jahre 1995 wurde das Ruhegebiet Ötztaler Alpen von der Tiroler Landesregierung als Natura 2000-Gebiet nach Brüssel gemeldet. Es ist damit das größte alpine Ruhegebiet in Tirol. Ruhegebiete zeichnen sich besonders durch das Fehlen von lärmerregenden Betrieben, von Seilbahnen für die Personenbeförderung, von Schleppliften sowie von Straßen für den öffentlichen Verkehr aus. In einem Ruhegebiet soll die Erhaltung eines möglichst großen, noch intakten Naturraumes als Ruhe-, Wander- und Skitourengebiet oder als ökologischer Ausgleichs- bzw. Pufferraum gewährleistet sein.
www.naturpark-oetztal.at

Die vermutlich in den 30er Jahren erbaute Totenkapelle – eine genaue Aufzeichnung liegt nicht vor – wurde eigens dafür gebaut um verunglückte Bergsteiger in Würde aufzubahren. Einheimische wurden damals in den eigenen Häusern in Vent aufgebahrt. Diese Tradition verschwand jedoch und bei der Venter Dorfkirche wurde eine neue Totenkapelle für alle Toten errichtet. Die “alte” Kapelle wurde nicht mehr genutzt und geriet damit in den letzten Jahren in Vergessenheit und verfiel.

Im Sommer 2013 wurde sie mit Hilfe und Mitteln des Ötztal Tourismus und der Gemeinde Sölden aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt: das Kleinod wurde liebevoll renoviert, saniert und auf den Namen “Bergsteigerkapelle” umgetauft. Im Rahmen der Veranstaltung ArteVent wurde sie mit einer stimmungsvollen Feier wieder eröffnet. Die Kapelle wird nun für Fotoausstellungen sowie jährliche themenbezogene Ausstellungen genutzt, welche täglich von 08.00 bis 22.00 Uhr erlebbar sind. Durch die zentrale Lage im Dorf und idyllisch am Bach lädt der parkähnlich angelegte Außenbereich mit vielen Bänken zum Verweilen und Innehalten ein!

Rund um Vent gibt es viel zu entdecken – spannende Themenwege helfen dabei! Zur Auswahl steht der Ötztal Trek, der Adlerweg, der Ötztaler Wasserläufer und die Via Alpina. Auch der Kunstweg B-ART-EB’NE als hochalpine Freiluftgallerie zwischen Vent und den Rofenhöfen lädt ein.
Mehr Informationen unter www.vent.at/themenwanderungen

Friedrich IV mit der leeren Tasche wurde durch die zahlreichen Legenden, die sich um seine Persönlichkeit ranken, zur einer der bekanntesten Figuren des Tiroler Mittelalters.

Der Sohn von Herzog Leopold III dem Gerechten verwaltete als Titularherzog von Österreich die österreischischen Vorlande und war ab 1406 auch Graf von Tirol. Herzog Friedrich war ein volkstümlicher Herrscher, der die Rechte des Adels zu Gunsten der Bauern einschränkte. Die einheimischen Adeligen leisteten Widerstand gegen ihren Herzog, doch Friedrich kämpfte und fand bei Bauern und reichen Bürgern Unterstützung.

Zum Verhängnis wird ihm jedoch das Konzil von Konstanz im Jahr 1415. Seine persönliche Feindschaft zu Sigismund von Luxemburg, dem Herrscher über das Heilige Römische Reich, eskaliert. Der Grund dafür ist die Unterstützung von Papst Johannes XXIII – dem Konkurrenzkandidaten Sigismunds. Darauf hin lässt Sigismund Friedrich ächten und nimmt ihn gefangen, er muss sich unterwerfen und hohe Bußgeldzahlungen auf sich nehmen. Dem in Bann und Reichsacht verfallenen Herzog Friedrich, genannt Friedl mit der leeren Tasche, gelingt eine abenteuerliche Flucht aus Konstanz. In ärmliche Verkleidung gelangt er über Bludenz und das Kaunertal nach Vent im Ötztal. Er suchte als Knecht Schutz und Zuflucht bei einem Bauern in Rofen.

Friedl wurde verfolgt und versuchte mehrmals mit Hilfe einheimischer Schafbauern übers Niederjoch zu fliehen. Die Flucht über die Ferner nach Schnals gelang schließlich. Von Meran aus gelang es ihm mit großer Beharrlichkeit und politischem Geschick seine Macht wieder zu festigen und er erlangte die Herrschaft über Tirol zurück. Er verlegte den Sitz der Residenz von Meran in den Norden, in die Nähe des Silbers und des Salzes und bricht in Tirol – Dank seiner Allianz mit Bauern und Gewerbetreibenden – einen nie dagewesenen wirtschaftlichen Aufschwung los. Sein Spottname “Friedl mit der leeren Tasche” stand ab diesem Zeitpunkt dank dem florierenden Silberbergbau in Schwaz in starkem Kontrast zu seinem großen Reichtum.

Herzog Friedrich vergaß dem Rofner Bauern, der ihm Unterschlupf gewährte, seine Treue nicht. Er verlieh ihm und seinen Nachkommen wichtige Vorrechte, wie vollständige Steuerfreiheit.

Neben dem im Winter bereits zur Tradition gewordenen Schneespielplatz in Vent gibt es auch im Sommer einen tollen und abwechslungsreichen Kinderspielplatz im Ortszentrum von Vent. Hinter dem Familienhotel Vent hat eine neue, kleine Kinderwelt für euch eröffnet. Schaukeln und Rutschen sind ja schon Standardprogramm, aber der Kletterturm und vor allem der Wasserspielpark machen den neuen Kinderspielplatz zu etwas ganz besonderem. Hier darf nach Lust und Laune geplantscht, gespielt und gematscht werden. Der Spieltrieb der Kinder wird mit einfachen Mittteln angeregt und fördert die Kreativität. Während die Kleinen plantschen und spielen stehen für die Eltern und Großeltern Wellnessliegen zur Verfügung.

Mit der Gründung des Oesterreichischen Alpenvereins begann im Jahre 1862 ein neues Kapitel des Alpinismus und des Bergsteigens. Der Gletscherpfarrer Franz Senn, Mitbegründer des Deutschen Alpenvereins (1869) und Kurat in Vent, förderte den Alpinismus, indem er Wege und Steige anlegte und Schutzhütten errichtete. Er wollte damit die Menschen für das Bergsteigen begeistern, aber auch die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung in den Tälern verbessern. Franz Senn war selbst begeisterter Bergsteiger und erstieg zahlreiche Dreitausender in den Ötztaler Alpen.

Am 19. September 1991 wurde beim Abstieg von der Fineilspitze (3.514 m) hinunter zum Tisenjoch (3.280 m) der 5.300 Jahre alte “Mann aus dem Eis” völlig unversehrt mit umfangreicher Ausrüstung (Bogen, Pfeile, Beil, Fußbekleidung, Mantel, Tragekorb, Messer) gefunden und geborgen. Dieser sensationelle und einzigartige Fund beweist, dass Jäger, Hirten und Händler bereits seit vielen Jahrtausenden über die Jöcher des Alpenhauptkammes gezogen sind und noch heute ziehen. Heute kann der „Mann aus dem Eis“ im Archäologiemuseum in Bozen bewundert werden.