Die Soleleitung
Nicht ohne Grund bezeichnen die Einheimischen den Soleleitungsweg als „Balkon des lieben Gottes“. Dieser Abschnitt der 29 Kilometer langen, ehemaligen Soleleitung von Berchtesgaden nach Reichenhall bietet zwischen Söldenköpfl und Taubensee herrliche Ausblicke ins Ramsauer Tal. Auf dem beliebten Wanderweg befindet sich als markanter Zeuge aus der Zeit der Soleleitung ein kurzer, begehbarer Soleleitungstunnel.
In einer Röhrenleitung, einer Art „Pipeline“ wurde von 1817 bis 1960 das in den Sudpfannen des Bergwerks gewonnene flüssige Salz, die Sole, in hölzernen Rohren übers Gebirge nach Reichenhall gepumpt. Eine leichtere und kürzere Trasse über den Hallthurm in Bischofswiesen schied aus, da diese damals auf salzburgischem Gebiet lag. Im Auftrag von König Max I von Bayern übernahm der Ingenieur Georg von Reichenbach im Jahr 1816 die Planung und Durchführung der Soleleitung, die zu den technischen Großtaten jener Tage zählt. Um die Höhe zu überwinden waren Pumpen notwendig. Die Wassersäulenmaschine bei Ilsank (Gemeinde Bischofswiesen) im Tal der Ramsauer Ache drückte die Sole 356 Meter hoch und galt als die damals größte Maschine der Welt. 1961 wurde die Soleleitung nach Inbetriebnahme der neuen Leitung über Hallthurm stillgelegt.