Göriach – der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet übersetzt „am Berghang liegend“ – wird zum ersten Mal 1135 genannt. Erzbischof Konrad I. bestätigte dem Benediktinerstift Admont das Gemeindegebiet Göriach als Zehent. Die sehr gute klimatische Voraussetzung war wohl ausschlaggebend, dass sich eine slawische Bevölkerung hier niederließ. Hofnamen, wie zum Beispiel der Zehenthof der Familie Lankmayer, haben hier ihren Ursprung.
Erstaunlich ist, dass um 1200 Göriach Sitz eines der fünf Ämter des Domkapitels im Lungau wurde. Für diese Entscheidung dürfte wohl die Jagdleidenschaft des Domkapitels ausschlaggebend gewesen sein. Der Steinbock war aber nicht nur für das Domkapitel, sondern auch für die Göriacher Wilderer das Objekt der Begierde. Das einstige herrschaftliche Jagdhaus des Domkapitels ist heute im Besitz der Familie Bauer vlg. Piendl. Lange Zeit, von 1976 bis 2006, diente dieses außergewöhnlich schöne Herrenhaus dem Bildhauer Prof. Bernhard Prähauser und seiner Frau Nelly, einer Sängerin und Kulturmanagerin, als Wohnhaus und Werkstätte. Berühmte Werke, wie die „Göriacher Bibel“, sind hier entstanden.
Bis in die 1950er-Jahre war Göriach eine Talschaft ohne nennenswerte Entwicklung. Der Jahresablauf war seit Jahrhunderten derselbe geblieben. Mit dem Neubau des Gemeindehauses, der Volksschule und der Kirche Ende der 1960er-Jahre wurde ein sichtbarer Ortskern geschaffen. Dieser wurde 1998 mit dem Bau eines Kirchturms, der nebenbei der Freiwilligen Feuerwehr Göriach als Schlauchturm dient, vervollständigt. Die beginnende Milchwirtschaft und ein blühender Tourismus in den 1970er-Jahren brachten Wohlstand und Veränderung.