Wer nach einem schnellen Blick auf die Landkarte glaubt, dass es aufgrund der weniger hohen Berge keine „vernünftigen“ Skitouren gebe, liegt falsch. Immer wieder sorgen Staulagen am Alpenrand für erhebliche Schneemengen und ermöglichen großartige Skitouren.
Naturschutz: Der Geigelstein liegt in einem Naturschutzgebiet. Der DAV hat rund um den Geigelstein naturverträgliche Skitouren ausgewiesen. Diese bitte beachten!
Lange Skitour über eine ehemalige Piste und oben durch freies, stellenweise ziemlich steiles Gelände (je nach Variante zwischen 35 und 38 Grad).
Die Geigelstein-Ostroute ist deutlich anspruchsvoller als die harmlosere “Westroute über die Priener Hütte”. Oben steilen die Hänge deutlich auf und der Gipfelanstieg über den steilen Rücken wird bei schlechten Verhältnissen unangenehm. Landschaftlich reizvoll präsentiert sich die Tour oberhalb der Wirtsalm. Und dass der Geigelstein mit einer grandiosen Aussicht lockt, ist altbekannt.
- Anspruch: mittelschwer, im unteren Bereich leicht
- Lawinengefahr: Mittel auf der Normalroute, wobei auch das Gelände um die Wirtsalm nicht als sicher gilt! Die steile Abfahrt über das Platt erfordert absolut sichere Verhältnisse.
- Exposition: Ost und Süd
- Ausgangspunkt: Geigelstein-Parkplatz in Ettenhausen (626 m)
- Beste Jahreszeit: Dezember bis März
Für die Abfahrt gibt es folgende Varianten:
- Über die Aufstiegsroute (am Gipfelrücken herrschen selten gute Abfahrtsbedingungen).
- Direkt vom Gipfel sehr steil nach Süden über das sogenannte Platt. Noch ehe es in eine trichterförmige Steilmulde (etwas links im Hang) hinuntergeht, zielt man vor einem Köpferl nach rechts hinaus und trifft wieder auf die Aufstiegsroute.
- Häufig wird auch westseitig zur Priener Hütte abgefahren und von dort wieder zum Grat zwischen Geigelstein und Breitenstein aufgestiegen. Vom Grat steile Abfahrt nach Osten zur Wirtsalm (diese Abfahrt beim Aufstieg schon anschauen).
Der Pulverschnee-Klassiker im Chiemgau – am Alpennordrand gibt es nur wenige so schöne Nordhänge. Die steilen 500 hindernisfreien Höhenmeter muss man sich leider mit einem 4,5 km langwierigen Anstieg über die Forststraße von Mühlau bis zur Dalsenalm verdienen.
Hinweis: Die Besteigung aller umliegenden Latschengipfel (Tauron, Aschentaler Wände) ist zum Schutz der Natur verboten!
Aufstieg: Vom Parkplatz Mühlau hinter den letzten Häusern über die breite Forststraße aufwärts bis zur Vorderen Dalsenalm (gut 1 h), ca. 200 m nach Westen durch den Wald bis zum Fuß des breiten Nordhangs. Zunächst noch flach, steilt der Hang auf den letzten 300 hm deutlich auf (bis über 40 Grad). Im oberen Teil befindet sich links eine markante Rinne – bei Lawinengefahr meiden! Lieber etwas weiter rechts auf einem Rücken mit ein paar Bäumen halten. Das letzte Stück zu einem kleinen Absatz unterhalb der Felsen führt durch Latschen (hohe Schneelage erforderlich). Unterhalb der Felsen nach Westen aufwärts, bis man durch eine kleine Scharte zum Kamm aufsteigen kann.
Abfahrt: Wie Aufstiegsroute
Variante aus dem Priental (9,7 km / 1026 Hm): Sie beginnt am Parkplatz in Hainbach und führt durch den engen, steilen Klausgraben zu Dalsenalm. Der Zustieg ist deutlich kürzer- aber auf Kosten einer erheblich höheren Lawinengefahr.