Hochtor: Grazerweg - Tellersack direkte Ostwand (2.369 m)
Erstbegehung: K. Kosa und P. Lavicka 1968
Diese landschaftlich beeindruckende Tour in festem Fels führt durch das Riss-System der Tellersack Ostwand. Die Tour wurde 2002 vorbildlich saniert und ist an den schwierigen Stellen sowie an den Standplätzen ausreichend mit Bohrhaken abgesichert. Der fünfte Schwierigkeitsgrad sollte aber dennoch sicher beherrscht werden.
Beste Jahreszeit: Herbst, da die Bänder lange schneebedeckt bleiben.
Zustieg
Vom Gasthof Kölblwirt in Johnsbach über den markierten Wanderweg in ca. 3 Stunden zum Stützpunkt Heßhütte (1.699 m). Von der Hütte dem Normalweg auf das Hochtor folgend und bei der Weggabelung zum Gugelgrat über schrofiges und latschendurchsetztes Gelände in den Tellersack. Steinmänner erleichtern hier die Orientierung. Nach kurzer Zeit gelangt man über blockiges Gelände zur markanten Einstiegsrampe auf einem riesigen Band. Den frischen Bergsturz rechts (nördlich) umgehen und bis an den höchsten Punkt des Schneefelds (im Spätherbst Schuttfeld). Hier durch einen unschwierigen Kamin auf eine große geneigte Platte. Diese unschwierig nach links queren und weiter über kleine Stufen nach links, bis man die Originalroute erreicht.
Routenverlauf
Die Route folgt einem Riss-System geradewegs mitten durch die Tellersack-Wand. Vom Einstieg an einem markanten Band führt der Routenverlauf die ersten zwei Seilängen das unschwierige Band entlang, bevor die eigentliche Kletterei beginnt. Über eine kurze Wandstufe geht es in eine Rinne und dann sogleich zur ersten Schwierigkeit, einem kurzen Überhang (IV+). Die Schlüsselstelle der Tour aber ist der Kamin in der 7. Seillänge. Nach dem kleinen Überhang folgt der Routenverlauf immer dem Riss- und Rinnensystem, bis nach der 10. Seillänge der Ausstieg erreicht wird. Hier gelangt man über Gehgelände bis zur letzten und neuen Seillänge, die in zwei Varianten über schöne Platten hinauf führt.
Vorsicht: Am Ausstieg ist besonders auf die Steinschlaggefahr zu achten, da am Ende der vorletzten Seillänge viel loser Schotter liegt.
Abstieg
Der Abstieg folgt dem unschwierigen und teils versicherter Steig über den Guglgrat. Eine längere aber umso schönere Variante ist der Weg vom Hochtorgipfel über die Dachl-Überschreitung (bis II+) und von der Peternscharte wieder zurück zur Heßhütte oder über den Schneelochsteig (Weg 664) direkt nach Johnsbach.
Quelle: Xeis-Auslese, ergänzt durch Roland Kals