Die Tuxer Alpen bieten eine Fülle von Tourenmöglichkeiten. Bereits nach den ersten Schneefällen im November oder Dezember kann man mit der Skitourensaison beginnen – und auch im Frühsommer gibt es noch Rinnen und Flanken, die prädestiniert sind für Firn- und Figltouren.
Die Tourenvielfalt reicht von kurzen, einfachen und auch ziemlich sicheren Skitouren mit 700-900 HM bis zu anspruchsvollen, hochalpinen Unternehmungen.
Aufgrund der Nähe zur Wetterscheide Brenner sind die Schneeverhältnisse oft kleinräumig sehr unterschiedlich. Sowohl vom Norden als auch vom Süden kann es zu Niederschlägen kommen, so dass die Täler als sehr schneesicher gelten.
Vennspitze (2.390 m)
Die Vennspitze gilt als einfache, relativ sichere und stark frequentierte Skitour. Der Ausgangspunkt befindet sich am Padauner Sattel, der vom Valsertal aus mit dem Auto (häufig Kettenpflicht) erreichbar ist.
Die Tour ist fast immer gespurt, direkt vom Parkplatz in Padaun startet man in Richtung Südosten über eine Wiese bis zum Waldrand. Anschließend sollte man die extra für die Tourengeher ausgeholzte Waldschneise für den Aufstieg benützen, damit im dichteren Wald die Tiere nicht aufgejagt werden. Ab der Waldgrenze ist der pyramidenförmige Gipfel bereits sichtbar (800 HM, 2 Stunden).
Silleskogel (2.418 m)
Beim Silleskogel handelt es sich um den ruhigeren Nachbargipfel der Vennspitze. Auf dem Fahrweg nach Padaun parkt man bei der fünften und letzten Kurve (Rechtskurve).
Anfangs folgt man einem Forstweg nach Osten. Bei den Wiesen der Sillalm hält man sich links und steigt entlang des Sommerweges durch eine steile Mulde zu einer freien Schneise auf. In dem steilen Tal geht es nun hinauf bis in etwas flacheres, schönes Skigelände. Im oberen Bereich quert man nach links und steigt dann in die Scharte links vom Gipfel auf. Dieser ist dann in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar (900 HM, 2,5 Stunden).
Sumpfschartl (2.666 m)
Ein Kilometer vor dem Ende des Valsertales (Jausenstation Touristenrast) startet man nordseitig über freie Wiesen hinauf zur Bloaderalm. Dahinter liegt ein Wasserfall, den man nach links quert – nach der Steilstufe hält man sich wieder eher rechts. Ab Hochbloade orientiert man sich links und steigt in einen weiten Kessel auf – bald wird die Scharte gleich links von einem sehr markanten Stein sichtbar (1.300 HM, 3,5 Stunden).
Ein weiterer Aufstieg zum Kraxentrager (2.999 m) direkt über den Grat (Kletterstellen im 2. Grad) oder den dahinterliegenden Kessel ist möglich.
Ottenspitze (2.179 m), Leiten (2.079 m)
Die Ottenspitze ist die meistbegangene Skitour des Schmirntales und befindet sich gleich am Talanfang auf der Schattenseite. Der Parkplatz ist am höchsten Punkt des vorderen Tales gleich unterhalb des Gasthauses „Schmirnerstadel“. Nach dem Aufstieg über eine Wiese zieht eine mäßig steile Schneise etwas nach links. Mehrmals quert man einen Forstweg, in der Höhe von ca. 1.800 m befindet sich eine Lichtung. Für die Ottenspitze folgt man hier einer flachen Schneise nach Südosten, für den kürzeren Leiten quert man die Lichtung und erreicht nach weiteren 300 HM den Gipfelkamm.
Die Ottenspitze ist nach der Bewältigung der flachen Schneise bereits sichtbar und nach dem Aufstieg in einem lichten Wald und abschließend in einem steileren Gipfelhang bald erreicht. Quert man unterhalb des Gipfelhanges weiter Richtung Südosten und steigt dann bei einer kleinen Hütte zum Grat auf, so kommt man über den Windbichl und die Riepenspitze (2.460 m) zur Gammerspitze.
2 Stunden sollte man für diese Tour (750 HM) einplanen. Der Leiten ist noch etwas kürzer (650 HM), mäßig steil und auch bei schlechterem Wetter und weniger sicheren Verhältnissen empfehlenswert.
Fischersnapf (2.493 m)
Hierbei handelt es sich um eine relativ einfache, oft bereits im Frühwinter mögliche und nahezu waldfreie Skitour.
Die Tour startet in Schmirn vom Parkplatz beim letzten Bauernhof vor dem Eingang ins Kluppental. Dort steigt man hinter dem Hof kurz einen steilen Hang hinauf, dann quert man den Sommerweg nach rechts. Beim bald erreichten Graben wechselt man die Bachseite und kommt bei einer Almhütte mit Materialseilbahn vorbei. Nach einem Flachstück hält man sich eher links, bei der nächsten flacheren Passage nach rechts. Der letzte steilere Abschnitt und der Kamm (Gamskar) sind sichtbar, von dort ist man in wenigen Minuten zu Fuß am Gipfel (850 HM, 2,5 Stunden).
Gammerspitze (2.537 m)
Diese Skitour ist steil und rassig – die 1.200 Höhenmeter (ca.3,5 Stunden) ziehen direkt in einer Rinne (Jeneweinrinne) hoch zum Gipfel.
Unterhalb des Gasthauses Jenewein in Schmirn (Parkmöglichkeit) quert man den Bach, um anschließend eher rechts haltend durch einen lichten Wald aufzusteigen. Bald kommt man zu einer breiter werdenden Schneise, gut gestuft folgt man dieser – um nach einem letzten sehr steilen Hang den Kamm etwas östlich des Gipfels zu erreichen.
Kleiner Kaserer (3.090 m)
Vom Parkplatz im Wildlahnertal in Schmirn quert man den Bach und folgt anschließend einem Forstweg bis zu einer Almhütte auf knapp 1.900 Meter. Rechts vom Bach erreicht man nach einer flacheren Passage die erste Steilstufe, eine weitere Stufe führt hinauf zum Wetterkreuz. Über kleine Rücken und Mulden orientiert man sich in Richtung Höllscharte rechts vom Kleinen Kaserer.
Eine Stahlseilsicherung führt zum Gipfel über einen teilweise recht schmalen Blockgrat – diese letzten 100 HM legt man zu Fuß zurück. Bei dieser Tour bewältigt man 1.600 HM, wofür man 4 Stunden einplanen sollte.
Olperer (3.476 m)
Beim Olperer sind fast 2.000 Höhenmeter zu bewältigen – es handelt sich dabei um eine herausfordernde, hochalpine Tour mit Kletterpassagen.
Vom Wetterkreuz (siehe Kleiner Kaserer) hält man sich eher rechts und steigt hinauf zum gut sichtbaren Gletscherbruch. Über den teils spaltigen Gletscher geht es jetzt nach Osten aufwärts, bis links auf einen Rücken gewechselt werden kann. Auf der Wildlahnerscharte befindet sich die Bergstation eines Liftes des Zillertaler Gletscherskigebiets. Der darauf folgende Gipfelanstieg am Nordgrat ist nach einer steilen Flanke eine plattige Kletterei im 2.- 3. Grad – einzelne Metallstifte und Haken sind vorhanden.
Steigeisen, Eispickel und je nach Verhältnissen Seil und Klettergurt sind notwendig. Für diese anspruchsvolle Skitour sollte man ca. 6 Stunden veranschlagen.